Weißer Steinbruch

Ein einmaliges Fenster in die Keuper-Zeit

Der „Weiße Steinbruch" war von 1902 bis 1914 in Betrieb. Er diente dem Abbau von Stubensandstein als Baumaterial.

 

Der Stubensandstein ist eine Flussablagerung. Die periodisch fließenden Flüsse transportierten vor ca. 210 Millionen Jahren aus Richtung Osten bzw. Südosten Verwitterungsschutt eines Hochlandes bis hierher. In den Flussrinnen lagerte sich der Sand ab. Der feine Ton setzte sich ebenfalls im Flusslauf oder auf den Über-flutungsebenen ab.

Steinbruch

Reptilien- und Amphibienfunde

Der „Weiße Steinbruch“ ist besonders durch die Reptilien- und Amphibienfunde berühmt geworden. Es gibt keinen anderen Keuper-Steinbruch mit einer vergleichbaren Vielfalt an Fossilien. Von der dortigen Aussichtsplattform kann ein herrlicher Blick auf die gesamte Gemeinde und ihre Umgebung geworfen werden.

Als ersten Pfaffenhofener Fund übereichte im Jahre 1906 der Pächter vom „Weißen Steinbruch“ Albert Burrer (1866-1939), Prof.Eberhard Fraas vom Königlichen Stuttgarter Naturalienkabinett das Rumpfstück eines Aetosauriers.

Zu den spektakulärsten Fossilien zählen die Skelettreste des ältesten europäischen Dinosauriers Sellosaurus.

Damit war der Beginn einer über 160 Millionen Jahre währenden globalen Herrschaft der Dinosaurier auf dem Festland dokumentiert.

Geschichtlicher Hintergrund

Kralle Sellosaurus

Das Zabergäu war während der Trias-Zeit Teil einer großen flachen Senke, die heute als Germanisches Becken bezeichnet wird. In dieser Senke lagerten sich über 50 Millionen Jahre hinweg die Buntsandstein-, Muschelkalk- und Keuper-Schichten ab. Für das Zabergäu einschließlich Stromberg und Heuchelberg sind besonders die Keuper—Schichten prägend. Zur Keuper-Zeit war Mitteleuropa überwiegend Festland. Vor allem Tonschlamm und Sand wurden abgelagert. Charakteristische Zeugen der Keuper-Zeit sind vor allem die Sandsteine, wie Schilfsandstein und Stubensandstein.

 

Verzweigte Flussläufe prägten vor ca. 225 Millionen Jahren das Zabergäu. In den Flussniederungen wuchsen Schachtelhalme, Farngewächse, Bennettiteen und Koniferen. Abseits der Flüsse war die Vegetation aufgrund des trockenen Klimas spärlicher.

 

Die in Flüssen, in Seen und in flachen Meeren entstandenen Ablagerungen der Trias-Zeit wurden zu Stein und später in Abhängigkeit von ihrer Festigkeit verformt bzw. wieder abgetragen. Die heutige Landschaft ist das Resultat dieser über Jahrmillionen abgelaufenen Prozesse.

 Hier finden Sie den Flyer  "Funde aus der Trias-Zeit"